Viele Menschen verwechseln Mentalisten mit klassischen Zauberern, dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Kunstformen. Ein Zauberer setzt in seinen Shows meist auf auffällige Requisiten, große Bühnenbilder und visuelle Effekte, um Illusionen zu erzeugen. Das Publikum sieht Kisten, Spiegel oder bunte Tücher und weiß, dass ein Trick dahintersteckt, auch wenn er nicht sofort zu durchschauen ist. Ein Mentalist hingegen arbeitet mit Menschen selbst, mit ihren Emotionen, Entscheidungen und Gedanken. Seine Bühne ist der Kopf des Zuschauers, und genau dort entstehen die erstaunlichen Effekte.
Das Besondere am Mentalismus ist das Gefühl, dass etwas Unmögliches im Inneren geschieht, direkt vor den Augen der Anwesenden. Es geht nicht darum, ein Kaninchen verschwinden zu lassen, sondern darum, den Eindruck zu erzeugen, dass Gedanken gelesen oder Handlungen vorhergesehen werden. Für das Publikum verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Vorstellungskraft, weil der Mentalist mit subtilen Techniken, Beobachtungsgabe und psychologischem Feingefühl arbeitet. Diese Art der Unterhaltung wirkt intimer, persönlicher und nachhaltiger als ein herkömmlicher Zaubertrick, denn sie spielt mit der eigenen Wahrnehmung und hinterlässt nachhaltiges Staunen.